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Umfrage zum Welt-Aids-Tag: 80 Prozent der niedergelassenen HIV-Mediziner:innen befürchten Versorgungslücken
Die medizinische Versorgung von Menschen mit HIV könnte in Deutschland langfristig in Gefahr sein. Dies legt eine neue Umfrage unter niedergelassenen HIV-Mediziner:innen zum Welt-Aids-Tag am 1. Dezember nahe. Die dagnä hatte ihre Mitglieder um eine Einschätzung ihrer aktuellen und künftigen Lage gebeten, 130 Kolleg:innen aus insgesamt 14 Bundesländern beteiligten sich.
Viele äußerten dabei Sorgen um die Zukunft: 49 Prozent der Befragten gaben an, über 55 Jahre alt zu sein und damit in zehn bis 15 Jahren aus der Versorgung auszuscheiden – meist ohne dass Nachfolger:innen in Sicht seien. Mit der Schließung vieler HIV-Schwerpunktpraxen wären demnach Versorgungslücken unausweichlich: Fast 80 Prozent der Befragten befürchten, dass der Ärzte- und Fachkräftemangel zu einem Rückgang der HIV-Versorgungsstrukturen führen wird – 43,9 Prozent stimmten dieser Aussage eher zu, 34,6 Prozent stimmten ihr sogar voll zu.
„Wir müssen damit rechnen, dass es in zehn Jahren deutlich weniger HIV-Schwerpunktpraxen gibt als heute, mit den entsprechenden Folgen für die Versorgung unserer Patient:innen“, sagt dagnä-Vorstandsmitglied Dr. Heiko Karcher, der in Berlin selbst eine Schwerpunktpraxis mitbetreibt. „Viele Kolleginnen und Kollegen berichten, dass sie Schwierigkeiten haben, ihre Praxen im Alter zu verkaufen – und das wird in Zukunft nur schlimmer.“ Besonders außerhalb der Großstädte könnte es so bald ganze Landstriche ohne eine einzige HIV-Praxis geben. Und damit keinen niedrigschwelligen Zugang zu lebenserhaltenden Medikamenten oder Präventivmaßnahmen wie der hocheffektiven PrEP-HIV-Prophylaxe.
Eine ausführliche Pressemitteilung mit weiteren Details und Zitaten finden Sie » HIER.